Endlich auch in Deutschland: So nutzt ihr Claude - die KI, die ChatGPT beim Schreiben klar schlägt

Überall hört man von ChatGPT, doch einer der größten Konkurrenten ist jetzt auch in Deutschland verfügbar.

Claude: wird das ChatGPTs größter Konkurrent? (Bild: Anthropic) Claude: wird das ChatGPTs größter Konkurrent? (Bild: Anthropic)

Claude macht schon seit einer Weile die Runde in der KI-Community. Es soll besser und schneller sein als ChatGPT.

Doch bisher war der Chatbot von Anthropic nur über Umwege in Deutschland verfügbar. 

Jetzt ist die KI offiziell verfügbar, doch was genau kann Claude und warum soll es beim Verfassen von diversen Texten besser sein als ChatGPT? 

Claude – was ist das?

Auf den ersten und vielleicht auch zweiten Blick sieht Claude aus, wie jeder andere ChatGPT-Konkurrent auch. Der Chatbopt kann also mithilfe von KI Sätze bilden und ganze Texte schreiben – und das wie ein Mensch. Zumindest ist das das Ziel.

Zu den offiziellen Fähigkeiten von Claude gehören:

  • Fortgeschrittene Argumentation: Claude soll komplexe kognitive Aufgaben lösen. Dabei behaupten die Entwickler, dass das über das KI-übliche Erkennen von Mustern und Text-Generierung hinausgeht.
  • Visuelle Analysen: Die KI kann Bilder analysieren und beschreiben. Doch nicht nur einfache Bilder einer Landschaft. Zum Beispiel soll sie auch Grafen und handgeschriebene Notizen erkennen und interpretieren können.
  • Programmieren: Wie ihr es vielleicht von ChatGPT kennt, soll auch Claude gut darin sein Programme zu entwickeln.
  • Mehrere Sprachen: Claude soll neben Englisch vor allem stark in Deutsch, Französisch und Italienisch sein. Unter anderem sollen mit der KI auch Inhalte erzeugt werden können, die mehrere Sprachen beinhalten.

Laut Claudeai.uk ist Claude außerdem darauf ausgelegt, ehrlich zu sein und keine Daten zu erfinden, wie es andere KIs häufiger tun, wenn sie keine Antwort auf eure Frage haben.

Claude – so nutzt ihr den ChatGPT-Konkurrenten

Es könnte einfacher kaum sein:

  1. Ihr geht auf die offizielle Webseite Claude.ai/chats .
  2. Erstellt ein Konto oder meldet euch mit eurem Google-Account an.
  3. Stellt euch der KI kurz vor und bestätigt die Hinweise zu Inhalten und Verhaltensregeln.
  4. Gebt dem Chatbot Aufgaben oder stellt Fragen.
  5. Tobt euch aus.

Claude – warum soll die KI besser sein als ChatGPT?

Eines müssen wir direkt klarstellen: Claude und ChatGPT sind unglaublich mächtige Werkzeuge, die beide einen großen Nutzen haben können.

Claude soll vor allem in einer Hinsicht besser sein: Texte verfassen.

Heißt das, dass ChatGPT keine guten Texte verfasst? Nein. ChatGPT hat allerdings einige Schwächen, die Claude ausnutzt, um sich vom großen Konkurrenten abzuheben.

Zu den Schwächen gehört, dass ChatGPT ein Problem mit natürlich klingenden Texten hat. Sie sind zwar verständlich und informativ, doch oftmals unnötig lange, kompliziert und recht geschwollen.

Da kommt Claude ins Spiel: Es soll abwechslungsreiche und natürlich klingende Sprache verwenden. So wirken Texte einnehmender und »menschlicher«.

Aaron Drapkin von Tech.co beschreibt Claude beispielsweise als redegewandt. Die Antworten sollen »in der Regel besser geschrieben und leichter zu lesen sein.«

Im unteren Bild seht ihr den Vergleich zwischen den Sprachmodellen von Claude (eingerahmt) und ChatGPT in verschiedenen Kategorien.

Dabei schlägt das kostenpflichtige Modell von Claude (Opus), das kostenpflichtige Modell von ChatGPT (GPT-4) in einigen Kategorien mit einem großen Abstand. Doch auch bei den kostenlosen Modellen (Sonnet & GPT-3.5) zeigen sich einige klaffende Unterschiede.

Hier seht ihr die erfüllten Ansprüche von verschiedenen Tests. Doch die Grafik hat ein Problem: GPT-4o (»o« für »Omni«) ist noch nicht mit einberechnet. Das neue Modell von OpenAI könnte nochmal einiges daran ändern. Doch das wird sich erst in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. Hier seht ihr die erfüllten Ansprüche von verschiedenen Tests. Doch die Grafik hat ein Problem: GPT-4o (»o« für »Omni«) ist noch nicht mit einberechnet. Das neue Modell von OpenAI könnte nochmal einiges daran ändern. Doch das wird sich erst in den kommenden Tagen und Wochen zeigen.

Auch unserer Erfahrung nach sind die von Claude erzeugten Textpassagen deutlich leichter zu verstehen. 

Claude scheint sich vor allem in der Hinsicht von ChatGPT zu unterscheiden, dass bei Claude der Text im Vordergrund steht. Das sorgt dafür, dass Claude sehr bildhaft schreibt und viele Dinge so beschreibt, wie wir das als Menschen tun würden.

ChatGPT versucht hingegen viele Fakten zu vermitteln, was zwar informativ ist, den Text allerdings weniger lesbar macht.

Das könnte in der Praxis bedeuten, dass ihr beispielsweise Mails oder andere Texte, die Claude für euch erstellt, nicht so sehr überarbeiten müsst, wie es bei ChatGPT der Fall war.

Unreal ist erst der Anfang: Gibt es noch eine Grafik-Zukunft ohne KI? Video starten 55:03 Unreal ist erst der Anfang: Gibt es noch eine Grafik-Zukunft ohne KI?

Wer steckt hinter Claude? Das Start-up Anthropic aus San Francisco bezeichnet sich selbst als »KI-Sicherheits«-Unternehmen. Auf ihrer Webseite beschreiben sie sich folgendermaßen:

»Unser interdisziplinäres Team verfügt über Erfahrungen in den Bereichen ML [Machine Learning], Physik, Politik und Produkte. Gemeinsam betreiben wir Forschung und entwickeln zuverlässige, nützliche KI-Systeme.«

Doch auch Google und Amazon haben die Hände mit im Spiel. Sie haben insgesamt 6 Milliarden US-Dollar in das Start-up investiert. Mit diesen mächtigen Unternehmen im Rücken könnte es Claude auch auf Dauer mit dem von Microsoft unterstützten ChatGPT aufnehmen.

zu den Kommentaren (3)

Kommentare(3)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.